Hotel- und Gaststättenverband Lippe e. V

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DEHOGA lehnt Restaurant-Ampel ab

(Kreis Lippe/Bremen) Die Verbraucherschutzminister-Konferenz hat am vergangenen Donnerstag in Bremen die Einführung der sogenannten „Restaurant-Ampel“ beschlossen. Demnach soll ab 2012 ein Farbbarometer die Gäste plakativ über Sauberkeit und Hygienestandards in Gastronomie-Betrieben informieren. Der Dehoga Lippe spricht sich gegen die Einführung einer solchen Restaurant-Ampel aus und stellt hierzu fest: „Dieses System ist geeignet, Existenzen zu gefährden. „Die bestehenden Gesetze und Sanktionsmöglichkeiten sind völlig ausreichend.“ Der Verband fordert, dass bei einer schlechten Bewertung eine schnelle Nachprüfung gewährleistet sein muss. Doch dafür habe das Land zu wenige Kontrolleure, das kann für viele Betriebe das aus bedeuten.

Der DEHOGA bekennt sich zur Einhaltung der bestehenden strengen gesetzlichen Lebensmittelhygieneregelungen und zum konsequenten Verbraucherschutz: „Es gibt kein Hygieneproblem in der Gastronomie. Hygiene ist für unsere Betriebe eine Selbstverständlichkeit und die bisherigen Maßnahmen bis hin zur sofortigen Schließung eines Betriebs reichen völlig aus. Jeder Gastwirt, der hygienische Missstände zu verantworten hat, schädigt nicht nur sein Geschäft, sondern unsere gesamte Branche“.

Die jetzt zum Jahreswechsel geplante Restaurant-Ampel ist nach Angaben des Dehoga kein geeignetes System um hygienische Missstände aufzuzeigen: Das Kontrollergebnis sei immer eine Momentaufnahme. „Es ist bedenklich, dass beim geplanten Ampel-Konzept der Gastronom keinen Anspruch auf eine zeitnahe Regelkontrolle oder eine Nachkontrolle hat. So kann es nicht sein, dass nach Beseitigung aller festgestellten Mängel eine Negativbewertung im Eingangsbereich den Betrieb monatelang oder sogar jahrelang als schlecht geführt deklariert, auch wenn er inzwischen hygienisch einwandfrei ist. Das ist unverhältnismäßig und setzt die Existenz des Unternehmens aufs Spiel.“

Aufgrund der personellen Ausstattung der amtlichen Lebensmittelüberwachung stehe zu befürchten, dass weder eine flächendeckende noch zeitnahe Nachkontrolle sichergestellt werden könne

"Wenn die Behörden garantieren, dass innerhalb von einer Woche eine Nachkontrolle erfolgen kann, bin ich auch dafür. Das ist aber unmöglich, da das erforderliche qualifizierte Kontrollpersonal gar nicht zur Verfügung steht", betont Dehoga Geschäftsführer Kai Buhrke .

Der DEHOGA Lippe hält es außerdem für nicht hinnehmbar, dass bei Einführung der „Restaurant-Ampel“ nicht alle Unternehmen, die Lebensmittel verarbeiten, von Anfang an überprüft werden. „Wenn es ein solches System gibt, dann auch und für Bäckereien, den Lebensmitteleinzelhandel und die –industrie“, mahnt der Verband abschließend.