Hotel- und Gaststättenverband Lippe e. V

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Pressemitteilung des DEHOGA Lippe anlässlich der Delegiertenversammlung des Verbandes auf der INTERNORGA Gastronomie-Messe in Hamburg am 03. Mai 2022

Im lippischen Gastgewerbe wächst die Zuversicht trotz großer Herausforderungen

Forderung nach Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes bleibt das zentrale Anliegen der Branche.

 

(Hamburg) Nach zweijähriger Corona Pause fand jetzt die Delegiertenversammlung des DEHOGA Lippe wieder auf der Gastronomie Leitmesse INTERNORGA in Hamburg statt.

Mit dabei war auch der Geschäftsführer der Lippe Tourismus und Marketing GmbH (LTM), Günter Weigel. Er nutzte die Chance die Delegierten des DEHOGA Lippe e.V. über die Aktivitäten der LTM zu informieren. Im Besonderen informierte Weigel über die "Qualitätsregion Wandern Lippe - Land des Hermann" und die Möglichkeit, sich als Qualitätsgastgeber qualifizieren zu lassen.

Die INTERNORGA steht für Innovationskraft, fachlichen Austausch, exzellente Geschäftsmöglichkeiten und die Abbildung richtungsweisender Trends, deshalb war der Messebesuch ein Pflichttermin für die Mitglieder des Verbandes. Neben den Informationen über die Möglichkeit sich als Qualitätsgastgeber zu qualifizieren, stand der Austausch über die derzeitige Situation des lippischen Gastgewerbes im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung des Verbandes.

Die Delegierten des DEHOGA Lippe stellten fest, dass nach dem Wegfall der Corona-Auflagen die Nachfrage im Gastgewerbe wieder deutlich anzieht, da die Gäste wieder ungezwungen ausgehen und reisen können. "Nach zwei Jahren mit harten Einschnitten durch die Pandemie ist die Motivation durchzustarten sowohl bei unseren Gästen als auch bei unseren Mitgliedbetrieben und ihren Mitarbeitern immens", fasste Verbandspräsident Holger Lemke das Stimmungsbild zusammen. 

Dass im Gastgewerbe die Zuversicht trotz großer Herausforderungen wächst, geht auch aus der aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) hervor, die am 05.05.2022 veröffentlicht wurde und an der sich 238 Betriebe aus NRW beteiligt haben. Danach lag der Umsatz im April 2022 zwar immer noch 17 Prozent unter dem Vorkrisenniveau im April 2019. Im Vormonat März fiel der Verlust mit einem Minus von 27,5 Prozent gegenüber März 2019 jedoch noch viel gravierender aus.  Insbesondere bei der privaten Nachfrage geht es laut den Umfrageergebnissen aufwärts. Den positiven Trend belegt auch das Ostergeschäft, das in weiten Teilen der Branche erfreulich verlief. 43,2 Prozent der bundesweit befragten Unternehmer beurteilen es als gut bis sehr gut, 33,2 Prozent zeigen sich zufrieden.

Im Gegensatz zu den Aufschwungtendenzen bei privaten Treffen und touristischen Übernachtungen hinkt die geschäftliche Nachfrage allerdings noch hinterher. Zunehmend Sorgen machen den Unternehmern die massiven Preissteigerungen und die wachsenden Unsicherheiten.

Die 238 befragten Betriebe aus NRW nannten in der Umfrage als größte Herausforderungen die explodierenden Energiekosten (90,7 %), gefolgt von steigenden Lebensmittelpreisen (86,9 %) und Personalkosten (72 %).

Einig waren sich die Delegierten darüber, dass die Pandemie das Gastgewerbe so stark getroffen hat wie kaum eine andere große Branche. Immer noch sehen 35,7% der befragten Betriebe in NRW aktuell ihren Betrieb in seiner Existenz gefährdet. Deshalb ist die Forderung nach der Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Speisen in Restaurants das zentrale Anliegen der Branche. Lemke: "Die Beibehaltung der 7 %-Mehrwertsteuersatzes für Speisen ist für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung unserer Branche von zentraler Bedeutung."

Hintergrundinformation:

  1. Das Förderprojekt der Qualitätswanderregion Lippe zur Ertüchtigung der gesamten Wanderregion erhielt eine Förderung mit dem Gesamtvolumen von 2,1 Millionen Euro (der Kreis Lippe beteiligte sich mit 20 Prozent) und soll in den nächsten Jahren vermarktet und rezertifiziert werden. Das Vorhaben "Qualitätswanderregion Lippe - Land des Hermann" wird aus Mitteln der Bund-/Länder-Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" gefördert.
  2.  Die Mehrwertsteuer auf Speisen wurde im Zuge der außerordentlichen Belastungen des Gastgewerbes von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme ist bisher befristet bis zum 31.12.2022. Sollte keine Entfristung durch die Bundesregierung beschlossen werden, steigt die Mehrwertsteuer zum Jahresanfang 2023 wieder auf 19 Prozent. Der Gastronomie fehlen dann auf einen Schlag 12 Prozentpunkte Ertragskraft.
  3.  An der Umfrage des  DEHOGA Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage beteiligten sich vom 30. April bis zum 04. Mai insgesamt 3.400 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland, davon 238 Betriebe aus NRW: